Einbruchsicherung
Die Wohnung einbruchsicher machen
Alle vier Minuten wird in Deutschland eingebrochen. Das besagt zumindest die Statistik, auch wenn nach Angaben der Polizei nicht jeder Versuch auch zum Erfolg führt. In über 40 Prozent der Fälle bleibt es bei dem Versuch. Das liegt daran, dass die potenziellen Täter in der Regel weiterziehen, sollten sie nicht in weniger als fünf Minuten in die Wohnung gelangt sein. Deshalb lohnt es sich, die eigene Wohnung einbruchsicher zu machen, denn durch zusätzliche Erschwernisse sinkt das Einbruchrisiko in der eigenen Wohnung. Besonders wichtig dabei ist es, die Schwachstellen der eigenen Wohnung im Blick zu behalten.
Warum sollte die eigene Wohnung einbruchsicher gemacht werden?
Einbruchsicher bedeutet nicht, dass unter keinen Umständen eingebrochen werden kann. In erster Linie bedeutet es, dass der Einstieg den Einbrechern erheblich erschwert wird. Dieses Erschweren reicht in vielen Fällen erst einmal aus. Denn ein Einbruch ist ein zeitkritisches Unterfangen. Ist es offensichtlich, dass die typischen Einstiegsmöglichkeiten gut gesichert sind, stehen die Chancen gut, dass der potenzielle Einbrecher lieber weiterzieht.
Welche Bereiche gilt es zu sichern?
Bevor es daran geht, die eigenen vier Wände einbruchsicher zu gestalten, lohnt es sich, die Schwachstellen der Wohnung ausfindig zu machen. Denn nur so ist klar, welche Maßnahmen sinnvoll sind und in was investiert werden sollte. Allgemein ist bekannt, dass am häufigsten durch Türen oder Fenster in ein Haus eingedrungen wird. Deshalb müssen die Haus- und Wohnungstür sowie die Fenster im Erdgeschoss besonders berücksichtigt werden.
Die Wohnungstür
Die Haus- oder Wohnungstür stehen beim Einbruch immer im Fokus. Hier nachzurüsten, ist für die Sicherheit im Haus besonders wichtig. Für den Einbruchschutz an der Tür eignen sich unterschiedliche Ansätze. Einerseits kann die Tür mit einem elektronischen Türschloss nachgerüstet werden oder mit einem speziellen Schutzbeschlag. Andererseits kann die reguläre Wohnungstür durch eine Sicherheitstür ausgetauscht werden.
Bei der Wahl eines elektrischen Türschlosses ist es wichtig, auf versierte Hersteller zu setzen, die eine gute und zuverlässige Technik bieten. Die bekannten Marken mögen zwar teurer sein als ihre Konkurrenz, trotzdem zeichnen sie sich in aller Regel durch ihre qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Produkte aus. Beim Schutzbeschlag ist außerdem auf dessen Wiederstandklasse zu achten. Diese sollte mindestens der Schutzklasse ES 1 entsprechen.
Fenstersicherungen
Neben den Türen sollten auch die Fenster einbruchsicher ausgestattet sein. Das bedeutet, die Fenster können mit zusätzlichen Fensterbeschlägen, Fenstergittern oder auch Zusatzschlössern abgesichert werden, sodass hier das Einsteigen deutlich erschwert wird.
Dabei ist allerdings wichtig, dass dieser Fensterschutz nur dann hilft, wenn die Fenster beim Verlassen des Hauses oder über Nacht tatsächlich geschlossen werden. Auch die Balkontür und das Kellerfenster sollten selbst bei einem kurzen Verlassen des Hauses geschlossen sein.
Auch das Schließen der Rollläden trägt zu einem sicheren Zuhause bei. Deshalb sollten die Rollläden besonders im Winter geschlossen werden, wenn es früh dunkel wird. Das sorgt gleichzeitig für mehr Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden. Damit ist es nicht nur ein guter Einbruchschutz, sondern ebenfalls gut zur Umwelt.
Was bietet zusätzlichen Schutz vor Einbrüchen?
Neben dem Schutz der offensichtlichen Einstiegsmöglichkeiten lohnt es sich außerdem, für zusätzliche Sicherheit zu sorgen.
Außen- und Innenbeleuchtung mit Zeitschaltuhr
Die Außenbeleuchtung, die über Bewegungssensoren betätigt werden kann, sorgt dafür, dass das Grundstück bei Bewegungen erhellt wird. Das schreckt erst einmal ab. Wichtig ist bei der Außenbeleuchtung, dass sie reguliert werden kann. Schließlich soll die nachts vorbeistromernde Katze nicht für einen unruhigen Schlaf sorgen.
Die Beleuchtung mit Zeitschaltuhr macht dann Sinn, wenn man selbst beispielsweise verreist ist und keinen traditionellen Haushüter hat. Durch die regelmäßige Beleuchtung hat es den Anschein, als wäre jemand im Haus. Hier ist es wichtig, auf einen zufälligen Beleuchtungszyklus setzen zu können. Denn ansonsten fällt schnell auf, wenn das Licht immer wieder in derselben Reihenfolge eingeschaltet wird.
Gegensprechanlagen und Videoüberwachung
Gegensprechanlagen und Videoüberwachung dienen dem Schutz, während man selbst zu Hause ist. So kann vorab erfragt werden (Gegensprechanlage), wer vor der Tür steht, beziehungsweise ein Blick auf denjenigen geworfen werden (Videoüberwachung).
Das Smart Home für mehr Sicherheit in der eigenen Wohnung
In Zeiten, in denen die moderne Technologie auch Einzug in die Wohnungen gehalten hat, bietet das Smart Home nicht länger nur Komfort, sondern unterstützt aktiv die Sicherheit. Viele Unternehmen haben sich auf solche Lösungen spezialisiert. Dabei ist es allerdings wichtig, darauf zu achten, ob alle Geräte unterschiedlicher Firmen auch gut zusammenarbeiten.
Ein Smart Home kann beispielsweise über ein Alarmsystem verfügen, das sich per App steuern lässt. Ideal ist es, wenn unterschiedliche Alarmzonen definiert werden können und auch welche Tür- oder Fensterkontakte oder aber Bewegungsmelder den Alarm überhaupt auslösen.
Ein Haushüter, der früher einmal das Haus während der eigenen Abwesenheit bewohnt hat, ist heute ebenfalls in digitaler Form erhältlich. Eine solche Haushüter Funktion steuert die einzelnen Smart Home Elemente wie Rollläden, Lampen oder Lautsprecher, um den Eindruck zu vermitteln, dass jemand zu Hause ist.
Innen- und Außenkameras helfen dabei, schwer einsehbare Bereiche im Garten oder am Haus zu überwachen. Die Kamera speichert die aufgezeichneten Bilder und sollte idealerweise darüber informieren, sobald sich hier etwas Unerwartetes tut.
Tür- und Fensterkontakte sowie Bewegungsmelder sind außerdem sinnvoll. Sie sorgen dafür, dass eine Push-Nachricht abgeschickt wird, sobald sich jemand auf dem Grundstück bewegt oder aber Türen oder Fenster in der eigenen Abwesenheit geöffnet werden.
Auch Rollläden können mithilfe der Smart Home Funktionalität untereinander vernetzt werden, sodass sie beispielsweise bei Sonnenaufgang nach oben fahren, während sie sich bei Sonnenuntergang automatisch schließen. Das sorgt für Komfort, aber auch für Sicherheit, da Einbrecher bevorzugt im Dunklen unterwegs sind.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Darf jede beliebige Maßnahme für den Eigenschutz ergriffen werden?
Also Wohnungsbesitzer steht es einem frei, für erhöhte Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu sorgen. Für Mieter hingegen bedarf es der Genehmigung des Vermieters, wenn die Veränderungen bauliche Maßnahmen mit sich ziehen.
In welchen Fällen muss der Vermieter zustimmen?
Bei baulichen Veränderungen wie einer ausgetauschten Wohnungstür, neuen Fenstern, der Anbringung von Gittern vor den Fenstern oder auch eine Erneuerung der Balkontür.
Wer bezahlt für die Sicherheit?
Kleine Anschaffungen muss in den meisten Fällen der Mieter selbst finanzieren. Bei teuren Objekten, wie beispielsweise einer Sicherheitstür, kann auch der Vermieter sich entweder an den Kosten beteiligen oder aber sie komplett übernehmen. Allerdings kann er sie dann im Zweifelsfall als Sanierungskosten auf die Miete abwälzen.
Gibt es staatliche Hilfen?
Ja, die KfW-Förderung bietet eine staatliche Unterstützung als Zuschuss für den Schutz vor Einbruch. Diesen Zuschuss können nicht nur Vermieter, sondern auch Mieter beantragen.
Fazit Einbruchsicherung
Die eigene Wohnung einbruchsicher zu gestalten, sollte Priorität haben. Bevor damit begonnen wird, sollte feststehen, wie viel Schutz notwendig ist. Beispielsweise kann ein abgelegenes Haus weitaus attraktiver für den Einbrecher sein, da er sich vergleichsweise viel Zeit lassen kann, ohne das Nachbarn auf ihn aufmerksam werden. In einem Mehrfamilienhaus oder im Stadtzentrum muss es deutlich schneller gehen. Deshalb ist es wichtig, die Schutzmaßnahmen den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Während eine Videoüberwachung des Hauseingangs in den meisten Wohngegenden vernachlässigbar ist, sollten keinesfalls offene Türen oder Kellerfenster zum Einstieg in das Haus einladen. So kann man sich in seinen eigenen vier Wänden nicht nur sicher fühlen, sondern auch entspannt verreisen.
WOHNUNGSTÜR
Die Wohnungstür einbruchsicher zu gestalten, ist kein Hexenwerk. Viele Türen können einfach ausgehebelt werden. Bei anderen wird der Schließzylinder aufgebrochen. Wichtig ist daher eine robuste und solide Tür und ein Sicherheitsschloss zu wählen. Panzerriegel und Querriegel können Türen, die einen hohen Schutz benötigen, eine zuständliche Sicherheit geben.
FENSTERSICHERUNG
Mehr als 60 Prozent der Einbrecher kommen über eine Schwachstelle durch das Fenster. Eine Pilzkopfverriegelung kann hier zu mehr Sicherheit führen. Ein abschließbarer Fenstergriff sollte nachgerüstet werden.
TERRASSENTÜR
Terrassentüren müssen gegen Aushebeln geschützt werden. Auch der Türgriff muss abschließbar sein. Das Glas kann mit einer Sicherheitsfolie überklebt werden, die vom Einbrecher nicht erkannt wird.